Humangenetik
Die Genetik des Menschen war lange Zeit sehr schwierig zu untersuchen,
da bis heute bei den meisten Völkern Versuche am Menschen tabu
waren. So wurde lange Zeit nur folgende Verfahren angewandt, um die
Erbgesetze am Menschen zu überprüfen.
- Massenstatistische Verfahren
- Familienforschung
- Zwillingsforschung
- Zytogenmethoden
Heute kommen wesentlich effizientere Methoden dazu, welche aber zum
Teil ethisch und moralisch hinterfragt werden müssen. Dies wäre:
- Genkartierung menschlicher Chromosomen
- Sequenzierung des menschlichen Erbgutes und Vergleich mit bereits
bekannten Genen durch die obige Merthode.
- Anwenndung der Gentechnik auf das menschliche Erbgut, sowohl bei
somatischen Zellen, wie in der Keimbahn.
-->Führt einerseits zu medizinisch- pharmazeutischen Erbkrankheiten,
eröffnet andererseits Möglichkeiten der Forschung und der
Ausbildung neuer künstlicher Eigenschaften des Menschen
--> neue Rassen der Menschen
Beispiele für die Vererbung von Merkmalen
Penetranz (Ausprägungshäufigkeit):
- dominantes Merkmal in der Generationsfolge ohne Unterrechung
Expressivität (Ausprägungsgrad):
- phänotypisches Merkmal in Abstufungen ausgeprägt
- --> Beeinflusst von Umweltfaktoren (Ernährungsweise usw.)
Pigmentierung:
- Zusammenwirken von Erbanlagen, Meist dominiert dunkel über
hell
Albinismus:
- keine Pigmente vorhanden;
- auch wenn genetisch keine Veranlagung besteht, kann es durch Tyrosin-
und Proteinmangel auch zum Albinismus bei Kindern kommen –>
Phänokopie
Hautfarbe:
- vier verschiedene Allelenpaare
- additive Polygenie
Skelett und Körperform
Körpergröße:
Körpergewicht:
Blutgruppen:
- umweltstabil und 100% penetrant
- Erlaubt Aussagen über Verwandtschaft
- Rhesusfaktor führt zu Bildung eines Proteins der Roten Blutkörperschen
Vererbung von Krankheiten
Krankheiten werden nicht vererbt, sondern Gendefekte und Chromosomen-
Anomalien
Phenylketonerie:
- monogene Stoffwechselkrankheit, Intron herausgeschnitten
- kein Spleißen möglich
Marfan- Syndrom:
- Mutation, dominante Allele, elastische Fasern überdehnbar
Epilepsie:
- 24 monogene Erbleiden mit Epilepsiesyndrom,
- keine Erbkrankheit
Vorgeburtliche Erkennung von Erbkankheiten
Amnionpunktion:
- Entnahme von Fruchtwasser, indem sich immer Zellen des Kindes befinden,
Untersuchung der Zellen auf Anomalien,
- Gefahren für Mutter und Kind
- Anwendung nur bei älteren Eltern
Chorionbiopsie:
- 7 - 12 Schwangerschaftswoche aus dem Chorionsgewebe Zellen, weniger
Risiko wie Amnionpunktion
Untersuchung von Erbkrankheiten mit Verfahren der Gentechnik:
Drei Verfahren zum Nachweis der Sichelanämie (ein Nukleotid verändert):
-
- kurzkettiges DNA- Molekül, dessen erste Basenpaare komplementär
zu b- Globolin sind
- Markieren mit radioaktivem Phosphat
- Zellstrukturen der zu prüfenden Person teilen sich beim
Erhitzen in Einzelstrang
- Man lässt die Gensonde eindiffundieren
- bei 55° C wird das Gen nur gebunden, wenn es intakt ist
- 1 Nukleotid verändert –>kein dauerhafter Doppelstrang,
keine Radioaktivität im Filter
-
- Veränderung des Nukleotids –> Restriktionsenzymschnittstelle
geht verloren
- mit Restriktionsenzym reagieren, Spaltstücke trennen und
mit Elektrophorese erzeugt man Einzelstränge
- Gensonde (siehe 1) einwirken lassen –> Reaktion –>
falls Mutation vorhanden, am Ende ein Spaltstück weniger
vorhanden
-
- Trennen durch Restriktionsenzyme
- Elektrophorese –> Teil mit fehlender Schnittstelle
andere Wanderungsgeschwindigkeit
- statt 7600 Basenpaare 13000 Basenpaare
- Fehlerquote 20%
Vererbung des Geschlechts und Geschlechtsanomalien
- nicht alle Geschlechtsmerkmale auf Geschlechtschromosomen X und
Y
- auch Gene die nichts mit Geschlechtsaubildung zu tun haben
- X homologen Abschnitt zum Y
- X nicht homologen Abschnitt mit nur X- chromosomalen Genen
- frühembryonalen Zustand mit XX wird eines aktiviert, anderes
stillgelegt (Barr- Körperchen)
Störung der Geschlechtsentwicklung beim Menschen
- Ausbildung der Keimdrüsenanlage nach 8 bis 10 Wochen
- gestörte Differenzierung –> Intersexe
- Störungen im Hormonhaushalt –> Scheinzwitter
- Ausbildung für Hodengewebe auf kurzem Arm von Y
- Translokation des Arms auf X führt zu Männern mit XX
- Inaktivierung eines X zufällig
- Turner- Syndrom: X0, klein, fktlose Geschlechtsorgane
- Klinefelter- Krankheitsbild: XXY , hohe Stimme, geringer Bartwuchs
Geschlechtschromosomen-gebundene Vererbung beim Menschen
Bluterkrankheiten:
- in europäischen Fürstenhäusern
Rot- Grün- Sehschwäche:
- beim Crossing- over kann es zu einer ungleichen Kombination kommen
Vererbung psychischer Merkmale
- psychische Merkmale wie physische Merkmale vererbar –>
Musiker, Schriftsteller
- aber auch gezielte, geförderte Ausbildung –> Schaffen
von Umwelt
- schwer zu trennen Vererbung + Umwelt
Vererbung der Intelligenz
- Intelligenz= Denkfähigkeit (verschiedene geistige Leistungen)
- IQ von 100 = Durchschnitt
- europ. Umfeld IQ zu 60- 80 % von Genen bestimmt
- Erbgut und Umwelt arbeiten kooperativ, nicht additiv
- Proteinmangel führt zu verminderter Intelligenz
Vererbung von Krankheiten
Huntington'sche Krankheit:
- monogene Erbleiden
- teilweise erbbedingt und Therapie möglich
Trisomie 21:
- Chromosom 21 dreifach
- phänotypische Auswirkung = Down- Syndrom/ Mongoloismus
- kleiner Kopf, flaches Gesichtflacher Hinterkopf, kurzes Genick
- Zunahme der Wahrscheinlichkeit der Vererbung steigt mit dem Alter
Die genetische Zukunft des Menschen
- Einschränkung der nat. Selektion
- Anwachsen der Erdbevölkerung
- Durchmischung der Erdbevölkerung
- mutagene Zivilisationseinflüsse
- wachsende Abhängigkeit von der Medizin
- Einwirkungen von Umweltgiften: Strahlung, Chemikalien
genetische Bürde:
- genetische Mitgift
- genetischer Zufall
- genetischer Ausfall
- Bevölkerung durchmischt sich immer weiter –> Aufeinandertreffen
von Erbkrankheiten wird geringer
- negative Eugenetik: Fortpflanzung von Menschen mit Erbschäden
wird verhindert
- Genetische Beratung von Familien in denen Erbkrankheiten auftreten
Autosomen: sind die normalen Chromosomen, die einen
homologen Part besitzen (auto= selbst oder gleich)
Heterochromosomen = Geschlechtschromosomen