Die Evolution des Menschen
Schon Linné ordnete den Menschen in sein System zusammen mit
den Menschenaffen in die Familie der Primaten ein. Da er die Systematik
in erster Linie auf Grund morphologischer Merkmale vornahm, lagen Homologien
im Bau dieser Einordnung zu Grunde. Diese Homologien im Bau zwischen
Menschen und Affen sind:
- Alle Menschenaffen und der Mensch besitzen im Embryonalzustand
einen Zwischenkieferknochen. Beim Menschen und beim Schimpansen allerdings
ist er im Erwachsenenzustand nicht mehr zu erkennen, da er ohne Naht
mit dem Oberkiefer verwachsen ist.
- Der Orang- Utan besitzt 9 Handwurzelknochen. Gorillas, Schimpansen
und Menschen nur 8, Auch hier ist der 9. embryonal noch angelegt.
- Die Abzweigung der Schlagadern, vom großen Aortenbogen ist
beim Menschen, Gorilla und Schimpansen gleich, etwas anders beim Orang-
Utan.
- Die Gebisse sind sehr ähnlich, wobei sich aber auch Unterschiede
zeigen.
- Die Serumreaktion weist für viele Proteine nur sehr geringe
Unterschiede zwischen Menschen und Schimpansen auf, die sich über
den Gorilla zum Orang- Utan hin verstärken.
- Die Chromoform und Gestalt ist beim Menschen und Schimpansen fast
gleich. Der Mensch benutzt jedoch nur 46 im Vergleich zum Schimpansen
(48). Dabei sind aber offensichtlich 2 Chromosomen des Schimpansen
miteinander verschmolzen und zu den großen des Menschen geworden.
Dennoch ist es gerechtfertigt dem Menschen eine Sonderstellung zuzuordnen,
da er sich in Folgenden Punkten zum Schimpansen unterscheidet:
- Aufrichtung des Körpers und Gang auf den hinteren Gliedmaßen
- Beim Menschen ist das Becken die tragende Schüssel für
die Eingeweide
- Die menschliche Wirbelsäule ist doppelt S- förmig
gekrümmt und trägt federnd den Rumpf und Kopf (<—>
Brückenform des Vierfüsslers, gerade Streckung beim
Hangler)
- Greifhand
Der menschliche Daumen konnte den übrigen Fingern gegenübergestellt
(opponiert) werden und der Unterarm um seine Längsachse gedreht
werden, so dass die Hand optimal zum Greifen genutzt werden konnte.
- Schädel
- hohe Aufwölbung (Stirn) durch das Großhirn
- Schnauze ist zurückgebildet
- die Übergangswülste verschwinden.
- Zahnbogen und Gebiß
- Anordnung des menschlichen Gebiß: parabolisch
- Wölbung des Gaumens
- tiefe Lage des Kehlkopfs
- gute Beweglichkeit der Zunge
- Zahnreihe des Menschen ist geschlossen
- Haarkleid
Nur Restbehaarung des Menschen
- Säuglingstyp
- Mensch wird im Vergleich zum Affen zu früh geboren
- Mensch besitzt voll entwickelte Sinnesorgane (sekundärer
Nesthocker)
- Affenjunge kann sich aus eigener Kraft an der Mutter festhalten
(aktiver Tragling)
- Mensch: passiver Tragling
- Vergrößerung des Großhirns
- menschliches Gehirn ist größer
- es hat mehr Falten und neuronale Verknüpfungen
- Verhalten
- durch die langdauernde Pflege der Kleinkinder entstand die Arbeitsteilung
- lebenslange Lernfähigkeit
- Sprache
- die Sprache muss erlernt werden
- gedachtes kann in Laute umgewandelt werden
- anatomische Vorraussetzungen (Punkt 4)
- und Ausbildung eines motorischen Sprachzentrums